Pfingsten ist der traditionelle Termin für das Vulkan-Race in Gedern. Doch dieses Jahr wird das Datum dem traditionsreichen Rennen - es ist immerhin schon die 18. Austragung - zum Verhängnis: Denn zeitgleich findet im österreichischen Leogang der vierte Weltcup-Lauf statt. «Der zieht natürlich die besten Sportler an», weiß Veranstalter Eckhard Haas. Deshalb kann das Rennen auch nicht in der UCI-Kategorie C1 ausgetragen werden, sondern erhielt nur den C2-Status. «Wir wollten diesen Titel haben. Aber das UCI-Reglement sagt ausdrücklich, dass an Weltcup-Wochenenden keine HC- und C1-Rennen stattfinden dürfen.»
Trotzdem fiel die Entscheidung für den Termin an Pfingsten, denn Gedern und der TGV Schotten sind nicht nur für sein hochklassiges Bundesliga-Rennen bekannt, sondern auch für die erfolgreiche Nachwuchsarbeit: Gedern zählt zu den ältesten Austragungsorten der German Cycling Nachwuchssichtungsserie. Fast alle der heute erfolgreichen deutschen Mountainbikerinnen und -biker haben die Strecke schon früh kennen- und schätzen gelernt, bietet sie doch sehr abwechslungsreiche Abschnitte mit einer Vielzahl natürlicher und auch künstlicher Hindernisse.
«Für das Publikum gibt es einen extra in diesem Jahr neu ausgeschilderten Weg, der die Zuschauer zu allen Highlights des Kurses führt», berichtet Haas. Zwingend notwendig ist der Spaziergang allerdings nicht, schließlich bietet allein der Start-Zielbereich viele spektakuläre Herausforderungen für die Athleten: Gleich vier Mal pro Runde kommen sie auf dem Kleeblatt-förmig angelegten Kurs hier vorbei, fahren über Treppen, Brücken, Wurzeln und einen großen Felsbrocken direkt an den Zuschauern vorbei.
Obwohl die vielen internationalen Sportler, die bei den ersten beiden Läufen zur MTB-Bundesliga in Obergessertshausen und Heubach am Start waren, wegen des parallel stattfindenden Weltcups nicht in Gedern teilnehmen können, seien die Starterzahlen zufriedenstellend: rund 490 Athletinnen und Athleten haben für alle Rennen von der U7 bis zu den Freizeitsportlern, vom Hessen-Cup über die German Cycling Nachwuchssichtungsserie bis hin zur Bundesliga gemeldet, davon allein knapp 150 Starter für die sechs Bundesliga-Kategorien. Neben einigen Niederländern haben auch Sportler aus Südamerika den Weg in den Vogelsberg gefunden.
Zumindest in den Elite-Kategorien der German Cycling Mountainbike Bundesliga wird es in Gedern keine Führungswechsel in der Gesamtwertung geben: Noch sind der Deutsche Meister Luca Schwarzbauer und Weltmeisterin Puck Pieterse (Niederlande) von den anwesenden Sportlern derzeit uneinholbar in Führung. Ähnlich sieht es in der U23 aus, wo Katrin Embacher (Österreich) und Tom Schellekens (Niederlande) wohl auch weiterhin die meisten Punkte in der Gesamtwertung haben werden.
Bei den Junioren, die schon am Samstagnachmittag starten, hat allerdings der Münchner Max Ebrecht die Chance, die alleinige Führung, die er sich derzeit mit dem Australier Connor Wright teilen muss, zu erobern - er wird sich aber gegen Elias Hückmann und Marlon Riess zu Wehr setzen müssen. Bei den Juniorinnen, die am Sonntagmittag kurz hinter den Frauen starten, haben Klara Müller und Alina Daubner beste Chance, der slowenischen Europameisterin Marusa Serkezi die Gesamtführung zu entreißen.
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