Spannung vorm Finale der MTB-Bundesliga mit Weltklasse-Besetzung

Start des Bundesliga-Rennens der Herren in Bad Säckingen 2013 mit Ondrej Cink (5). Foto: Lisa Gärtitz/EGO-Promotion
Start des Bundesliga-Rennens der Herren in Bad Säckingen 2013 mit Ondrej Cink (5). Foto: Lisa Gärtitz/EGO-Promotion
17.09.2015 | Bad Säckingen (rad-net) - Am Hochrhein steigt am Wochenende das letzte große Cross-Country-Rennen der Saison 2015: Beim Finale der KMC MTB-Bundesliga in Bad Säckingen treffen am Sonntag aktuelle WM-Medaillengewinner, drei Olympiasiegerinnen und ambitionierte Lokalmatadoren aufeinander. Helen Grobert und Simon Stiebjahn wollen ihre Gesamtführung verteidigen.

Die KMC MTB-Bundesliga wird am 19. und 20. September ein Finale im Weltklasse-Format erleben. So viel lässt sich schon aus den Meldelisten schließen. Sieben Fahrerinnen aus den besten 15 der Weltmeisterschaften in Andorra, acht Fahrer aus den Top 15 der WM bei den Herren werden auf der 3,9 Kilometer langen und sehr zuschauerfreundlichen Strecke für ein Mountainbike-Spektakel sorgen.

«Natürlich will ich vorne mitmischen. Meine Form ist gut und ich kenne auf dem Kurs jeden Meter. Aber bei dem Feld ist eine Prognose nur schwer möglich», sagt Sabine Spitz, die als Namensgeberin der Gold Trophy Sabine Spitz so was wie Hausrecht genießt.

Deshalb werden ihr aber Vize-Weltmeisterin Irina Kalentieva (Möbel Märki) aus Russland, die WM-Dritte Yana Belomoina (Betch.nl Superior Brentjens) aus der Ukraine oder auch die WM-Vierte Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) aus Norwegen sicher nicht freiwillig Platz machen. Belomoina hat ihre tolle Form vergangenen Sonntag in Obertraun, Österreich, mit einem Sieg bestätigt.

Neben Spitz (2008) und Dahle-Flesjaa (2004) ist mit der Französin Julie Bresset (BH-Sr Suntour-KMC) auch die dritte, noch aktive Olympiasiegerin (2012) am Start. Sprint-Weltmeisterin Linda Indergand (Schweiz) findet sich auf solch technisch anspruchsvollen Terrain wie am Waldbad in Bad Säckingen auch hervorragend zurecht, ihre Landsfrau, die WM-14. Esther Süss (Wheeler-iXS) und Annie Last aus Großbritannien sind ebenfalls nicht zu unterschätzen.

Das gilt selbstredend auch für Helen Grobert (Ghost Factory Racing). Die ist auf dem Kurs ungefähr genauso zuhause wie Sabine Spitz und sie hat eine hervorragende erste Elite-Saison hinter sich. Die Deutsche Meisterin führt auch in der Gesamtwertung der KMC Bundesliga. «Ich möchte unbedingt den Gesamtsieg und noch mal ein gutes Rennen abliefern, bevor ich zwei Wochen komplett Pause mache. Ich freue mich sehr auf das Rennen, auf die vielen bekannten Gesichter am Streckenrand und dass ich dafür nicht so weit fahren muss», sagt die 23-Jährige mit einem Lächeln.

Ihre schärfste Rivalin in der Gesamtwertung ist Hanna Klein (BH-Sr Suntour-KMC). Die Deutsche Vize-Meisterin aus Freiburg liegt 19 Zähler hinter ihr, weil aber beim Finale die Punkte doppelt zählen, kann sich Grobert keinen Ausrutscher erlauben.

Herren: Fumic hat eine Rechnung offen
Für Bundesliga-Titelverteidiger Simon Stiebjahn (Team Bulls) aus Titisee-Neustadt wird es schwer seinen Vorsprung von 37 Punkten gegenüber dem Weltklasse-Biker Florian Vogel (Focus XC) zu behaupten. Der Weltranglisten-Dritte aus der Schweiz gehört in Bad Säckingen zu den Sieg-Kandidaten und weil sich Stiebjahn gegen eine Vielzahl an Weltklasse-Fahrern behaupten muss, wird es schwierig für ihn werden, gegenüber Vogel nicht so viele Positionen und Punkte zu verlieren.

«Ich habe eine sehr gute Form und freue mich aufs Wochenende», gibt sich Stiebjahn kämpferisch. Vergangene Woche ist er Deutscher Vizemeister im Marathon geworden. «Wer mich kennt, weiß, dass ich zwischen den Disziplinen sehr gut wechseln kann. Mein Ziel ist es den Bundesliga-Gesamtsieg zu wiederholen.»

Vielleicht kann ihn Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) dabei unterstützen. Wenn er vor Vogel landet. Sofern die Motivation nach der WM noch stimmt, kann der Deutsche Meister sicher um den Sieg mitfahren. «Nach der WM bin ich in den Ruhe-Modus, aber diese Woche werde ich noch mal ganz normal trainieren. Die Form ist sicher nicht weg», sagt Fumic.

Der 33-Jährige hat auch noch eine Rechnung mit dem Tschechen Ondrej Cink (Multivan-Merida) offen, der ihm in Andorra WM-Bronze mit sieben Sekunden Vorsprung vor der Nase weggeschnappt hat.

Cink gehört in Bad Säckingen genauso zu den Sieg-Kandidaten wie die Franzosen Maxime Marotte, Stephane Tempier (beide BH Sr-Suntour-KMC) und Hugo Drechou (Calvisson VTT) oder der Olympia-Dritte Marco Fontana (Cannondale Factory Racing). Nicht zu vergessen der Vize-Europameister des vergangenen Jahres, Fabian Giger (Colnago-Südtirol) und José Antonio Hermida (Multivan-Merida) aus Spanien.

Short Race: Spannende Ausglangslage
Zum Abschluss der KMC Sprint-Bundesliga findet am Samstag ein Short Race statt. Auf einem rund ein Kilometer langen Kurs geht es etwa 25 Minuten lang richtig zur Sache. Während dieses Format in den USA häufig gefahren und sogar ein Meister gekürt wird, ist diese knackige Action in Europa kaum zu sehen. Für die reinen Sprinter ist es allerdings eine Herausforderung.

So darf man gespannt sein, wie sich der aktuell Führende in der Sprint-Wertung, David Horvath vom Lexware Mountainbike Team behaupten kann. Der Deutsche Eliminator-Meister steht vor einer schwierigen Aufgabe.

Viel spricht für das Stehvermögen von Simon Stiebjahn, der zehn Punkte hinter Horvath an dritter Stelle liegt und sich natürlich möglichst viele Zähler holen möchte, um mit größerem Abstand auf Florian Vogel ins Cross-Country-Rennen zu gehen (siehe oben).

Zwischen Horvath und Stiebjahn liegt noch Heiko Hog (Freiburger Pilsner-AfK). Für den Vize-Europameister im Sprint wird es schwer seine Position zu verteidigen.

Bei den Damen ist es Majlen Müller (Fujbikes-Rockets), die an der Spitze liegt, zehn Zähler vor der Deutschen Sprint-Meisterin Nadine Rieder (AMG-Rotwild). Als Favoritin dürfte allerdings Sprint-Weltmeisterin Linda Indergand gelten.

Zeitplan:
Samstag, 19. September:
17 Uhr KMC Bundesliga Short Race

Sonntag, 20. September:
9:30 Uhr Junioren
10 Uhr U23
12:30 Uhr Damen/Juniorinnen
14:30 Uhr Herren



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