MTB-Bundesliga in Schopp: Schulte-Lünzum liebäugelt mit Sieg - Dreikampf bei den Damen

Markus Schulte-Lünzum hat sich wie bei seinem Sieg in Haltern für Schopp viel vorgenommen. Bild unten: Adelheid Morath, hier in Albstadt, kommt aus dem Höhentraining in der Schweiz. Fotos: EGO-Promotion - Armin M. Küstenbrück, Andreas Dobslaff
Markus Schulte-Lünzum hat sich wie bei seinem Sieg in Haltern für Schopp viel vorgenommen. Bild unten: Adelheid Morath, hier in Albstadt, kommt aus dem Höhentraining in der Schweiz. Fotos: EGO-Promotion - Armin M. Küstenbrück, Andreas Dobslaff
09.07.2014 | Schopp (rad-net) - Bei der Fußball-WM kam es nicht zum Aufeinandertreffen, doch beim dritten Event der KMC MTB-Bundesliga am kommenden Wochenende in Schopp, werden vor allem die Belgier die deutschen Fahrer herausfordern. 7:1, so deutlich wie im Halbfinale der Fußball-WM wird es am Sonntag in Schopp nicht ausgehen. Und ob es im Pfälzerwald einen deutschen Sieg gibt, steht noch lange nicht fest.

Einer, der dafür sorgen könnte, ist Markus Schulte-Lünzum, eines der größten Talente im deutschen Cross-Country-Sport. Der Westfale, der nächste Woche 23 Jahre alt wird, hat 2013 als erster Deutscher eine Gesamt-Weltcupwertung gewonnen. Zwar «nur» in der U23-Kategorie, doch das lässt für die Zukunft allemal hoffen.

Vergangenes Jahr war Schulte-Lünzum in der Elite-Kategorie schon DM-Dritter, diesen Erfolg würde er gerne am 20. Juli in Bad Säckingen wiederholen. «Es wäre gelogen zu sagen, das Bundesliga-Rennen in Schopp dient nicht der Vorbereitung auf die DM. Ein gutes Ergebnis ist aber auch wichtig für den Kopf», bekennt Schulte-Lünzum.

Er wirkt ganz zuversichtlich. «Die Pause nach der EM hat mir ganz gutgetan, mein Gefühl im Training ist super und die Messdaten bestätigen mich. Ich hoffe sehr, dass es für das Podest reicht, vielleicht sogar für mehr», sagt der Halterner. Mehr heißt in dem Fall: Sieg.

Neben dem Deutschen Meister im Eliminator Sprint und derzeitigem Bundesliga-Gesamtführenden Simon Stiebjahn (Titisee-Neustadt) muss der Focus-Fahrer auf Altmeister Wolfram Kurschat (Topeak-Ergon) Acht geben. Der 39-Jährige spricht zwar davon, dass er «nicht auf 100 Prozent» sei, will sich aber «nicht verstecken».

Die größte internationale Konkurrenz kommt in diesem Fall vor allem aus Belgien. Sebastian Carabin (Merida Wallonie) und Kevin van Hoovels (Versluys) können den Deutschen den Sieg im C2-Rennen streitig machen. Der U23-EM-Dritte Bart de Vocht (Goeman Scott) hat sich für den Start bei der Elite entschieden. Der Belgier dürfte ein Wörtchen mitreden im Kampf um die Podestplätze. Nationalfahrer Markus Bauer (Lexware) aus Kirchzarten kann ebenfalls eine gute Rolle spielen. «Im Training lief es wieder richtig gut», zeigt sich Bauer optimistisch.

Damen: Ein Trio auf hohem Niveau

Bei den Damen wird sich wohl auch eine Belgierin in den Kampf um den Sieg in der KMC MTB-Bundesliga einmischen. Hier wird ein hochkarätiger Dreikampf zwischen der Belgischen Meisterin Githa Michiels, Alexandra Engen (Ghost Factory Racing) und Adelheid Morath (Sabine Spitz-Haibike) erwartet. In diesem Duell wird wohl vor allem die Tagesform entscheidend sein.

Die EM-Fünfte Githa Michiels (Trek-KMC) hat sich stark verbessert gegenüber dem Vorjahr und gilt bisher als Aufsteigerin der Saison. Bei der EM in St. Wendel landete sie sogar vor Alexandra Engen, allerdings nur, weil sich die Schwedin auf dem Weg zu einem möglichen Titelgewinn zwei «dumme» Stürze erlaubte. Die Weltranglisten-Fünfte gilt eigentlich als mental sehr starke Fahrerin, die - wenn es ins Finale geht - immer noch ein paar Prozentpunkte draufpacken kann.

Die Freiburgerin Adelheid Morath kommt aus dem Höhentraining im Engadin. Auch für sie ist Schopp eine Zwischenstation auf dem Weg zur Deutschen Meisterschaft. «Das Training hier oben lief gut», lässt Morath wissen. «Ich bin gespannt, wie es in Schopp läuft. Sicher werde ich noch nicht so erholt am Start stehen, aber ich hoffe schon, dass ich am Sonntag ein gutes Rennen fahren kann», so Morath. «Die Gesamtwertung ist natürlich auch eine Motivation.»

Gespannt sein dürfen die Zuschauer auch auf Nina Wrobel (Merida-Schulte), die sich Stück für Stück «alten Zeiten» nähert, als die Freiburgerin für Weltklasse-Leistungen sorgte.

Eliminator am Samstag: DM-Podium und Weltmeisterin

Der Eliminator Sprint am Samstag bietet dem Publikum auch schon eine hochkarätige Besetzung. Bei den Damen startet in Person von Alexandra Engen die Doppel-Weltmeisterin in dieser Disziplin. Sie trifft auf die starken Deutschen um die WM-Vierte Nadine Rieder (AMG-Rotwild) aus Sonthofen.

Bei den Herren steht der Deutsche Sprintmeister Simon Stiebjahn am Start. «Ich will natürlich möglichst viele Punkte für die Gesamtwertung sammeln», kündigt Stiebjahn an, der Anfang der Woche an einer Kniereizung laborierte. Mit Markus Bauer und dessen Kirchzartener WG- und Team-Genossen Heiko Gutmann bekommt es der 24-Jährige aus Titisee-Neustadt mit dem Silber- und Bronze-Medaillen-Gewinner der Sprint-DM zu tun. Gutmann führt nach seinem Sieg in Heubach, als er Weltmeister Paul van der Ploeg (Australien) schlagen konnte, die Sprintwertung an.

Auf der Meldeliste der Junioren taucht auch das US-amerikanische Nationalteam auf, ebenfalls hat Sarah Bauer (Merida-Schulte), die WM-Dritte des Vorjahres, ihren Start angekündigt.

Der Zeitplan für Schopp:

Samstag, 12. Juli:
15:30 Uhr: Eliminator Sprint

Sonntag, 13. Juli:
9:00 Uhr: Junioren U19
10:30 Uhr: Herren U23
12:15 Uhr: Damen/Juniorinnen U19
14:15 Uhr: Herren Elite



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