Dahle-Flesjaa dominiert MTB-Bundesliga in Titisee-Neustadt - Klein und Schrievers Gesamterste

Hanna Klein sicherte sich in Titisee-Neustadt den Gesamtsieg. Unten: Nina Benz, Lia Schrievers und Ronja Eibl (v. li.) waren beim Bundesliga-Finale die besten Juniorinnen.  Fotos: Erhard Goller
Hanna Klein sicherte sich in Titisee-Neustadt den Gesamtsieg. Unten: Nina Benz, Lia Schrievers und Ronja Eibl (v. li.) waren beim Bundesliga-Finale die besten Juniorinnen. Fotos: Erhard Goller
18.09.2016 | Titisee-Neustadt (rad-net) - Mit dem erwarteten Sieg von Gunn-Rita Dahle-Flesjaa ging in Titisee-Neustadt das KMC Mountainbike-Bundesliga-Rennen der Damen zu Ende. An der Hochfirst-Weltcupschanze siegte die Norwegerin souverän mit 1:56 Minuten Vorsprung auf die Niederländerin Anne Tauber und 3:00 Minuten vor Linda Indergand aus der Schweiz. Mit einem fünften Platz holte sich Hanna Klein aus Freiburg erstmals den Gesamtsieg.

Das Rennen der Damen wurde zur Solo-Show von Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida). Die favorisierte Norwegerin übernahm bereits in Runde eins die Führung und baute sie kontinuierlich aus. «Bei diesem Wetter muss man ruhig bleiben und keinen Stress machen. Bei solchen Bedingungen muss man die erste Runde nutzen, um sich daran zu gewöhnen. Super zum Abschluss der Saison noch mal zu gewinnen», erklärte Dahle-Flesjaa.

Nachdem sie darauf aufmerksam gemacht wurde, dass im Februar beim Skisprung-Weltcup auf der Hochfirst-Schanze mit Johann Andre Forfang auch ein Norweger gewonnen hat, meinte die 43-Jährige: «Cool, dann haben wir ja Geschichte geschrieben. Ich hoffe, ich kann nächstes Jahr hier auch wieder ein Bundesliga-Rennen fahren.»

Dass die Niederländerin Anne Tauber (Habitat MTB Team) mit 1:56 Minuten Rückstand Zweite wurde, das war nicht unbedingt eine Überraschung. Auch wenn die 21-Jährige noch zum U23-Lager gehört. Doch die ehemalige Eisschnellläuferin hat im U23-Weltcup schon die ganze Saison überzeugen können. «Am Anfang war es sehr hart und ich habe im Downhill viele Fehler gemacht. Aber dass Linda (Indergand) immer so nah dran war, das hat mich gepusht. Gunn-Rita ist ein anderes Kaliber», meinte sie mit einem Schmunzeln beim letzten Satz.

Tatsächlich kämpfte Linda Indergand (Focus XC) lange in Schlagdistanz zu Tauber an dritter Stelle um den Anschluss, doch bei der Schweizerin ließen am Ende die Kräfte noch mehr nach. «Ich bin durch mit der Saison», stöhnte Indergand. «Es ist vor allem vom Kopf her schwierig.» Die Strecke sei zwar hart, aber sie mache auch Spaß meinte die Olympia-Achte, die mit 3:00 Minuten Rückstand das Ziel erreichte.

Hinter der Französin Sabrina Enaux (Specialized-Till-Start Vosges, +3:30) erreichte Hanna Klein (Superior Bikes, +3:40) als Fünfte das Ziel und holte sich damit erstmals in ihrer Karriere den Sieg in der Gesamtwertung der KMC MTB-Bundesliga. Zu Beginn lag sie noch hinter ihrer schärfsten Rivalin Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing), doch in der zweiten Runde ging sie an der Schönaicherin vorbei und fuhr ein gutes Rennen. «Super, dass es für den Gesamtsieg gereicht hat. Ich konnte mich gar nicht optimal vorbereiten weil ich nach dem Weltcup in Andorra etwas gekränkelt habe, aber es lieg heute trotzdem gut. Ich bin nicht geflogen, aber es hat sich gut angefühlt. Und dass es geregnet hat, kam mir natürlich entgegen», kommentierte Klein ihren Erfolg.

Elisabeth Brandau (15., +14:10) gönnte es ihrer Konkurrentin. «Für Hanna ist das auch wichtig. Bei mir ist nach zwölf Monaten am Stück Rennen fahren einfach die Luft raus. Als Hanna vorbei ging, war auch die Motivation weg. Aber die letzte Runde habe ich noch mal genossen», meinte Brandau, die am Ende Gesamt-Zweite wurde vor Dahle-Flesjaa, die schon das Rennen in Heubach gewonnen hatte.

Juniorinnen: Schrievers siegt in Titisee-Neustadt und in der Bundesliga
Lia Schrievers sicherte sich mit einem Sieg in Titisee-Neustadt den Gesamtsieg in der U19-Bundesliga. Nach kurzem Herantasten an die nasse Strecke ließ sie ihre Konkurrentinnen hinter sich und die gesamten vier Runden auch nicht mehr vorbei. Zweite wurde Nina Benz (Kellys XC Racing Team Germany, +0:54) vor Ronja Eibl (Gonso-Simplon Racing Team, +2:34).

Beim Bundesligafinale in Titisee-Neustadt ließ Schrievers nichts anbrennen. Am Anfang war die Bayreutherin noch eher vorsichtig unterwegs und tastete sich langsam an die Strecke heran, die sich über Nacht durch den starken Regen noch einmal verändert hat. In einer Dreiergruppe mit Benz und Eibl kurbelte sie die Berge hinauf. Sie befürchtete auch, dass ihr der gestrige Sprint-Wettkampf noch in den Beinen steckt. «Ich wollte wegen dem Sprint gestern am Anfang noch nicht überziehen und erstmal schauen ob ich genug Kraft habe», sagte die 18-Jährige.

Doch schon in der zweiten Runde konnte sie sich von ihren Konkurrentinnen absetzen und gab ihre Position bis ins Ziel nicht mehr her. «Ich war in der Abfahrt schneller als die anderen und habe deshalb versucht, dort immer vorne zu sein. So konnte ich immer mehr rausholen», erklärte Schrievers den Rennverlauf. Runde um Runde kam sie besser ins Rennen und baute ihren Vorsprung.

Gegen Ende wurde es noch einmal spannend. In der dritten Runde sammelte Nina Benz ihre Kräfte noch ein letztes Mal und verringerte den Abstand zur Führenden. «Nina war am Berg echt stark», sagte Schrievers. «Da musste ich in der letzten Runde schon noch alles geben.» Um die Lücke zu schließen reichte es jedoch nie ganz. Im Ziel war das Ergebnis dann doch recht eindeutig.

Für Nina Benz ist der Kurs in Neustadt-Titisee eine ihrer Lieblingsstrecken. «Die Bedingungen sind super. Genau mein Wetter und ich fühlte mich heute richtig gut. In den Abfahrten war ich nach einem Sturz im Training etwas vorsichtiger. Da fuhr Lia dann immer wieder weg», sagte sie.

Die dritte im Bunde hatte sich mehr versprochen. Ronja Eibl hatte in den letzten Wochen Probleme im Training, was sich auch heute beim Rennen bemerkbar machte. Im Gegensatz zu Lia Schrievers hatte sie den Sprint vom vergangenen Tag nicht ganz so gut verdaut und konnte ihre Leistung nicht abrufen. «Meine Beine machten komplett zu. Da ging gar nichts. Und bei den Abfahrten habe ich oft nicht die richtige Linie getroffen. Der Matsch war sehr schwierig und dadurch bin ich oft gestürzt», sagte Eibl etwas enttäuscht.

Schrievers führte schon vor dem Rennen die Gesamtwertung der Juniorinnen an. «Für mich war der erste Platz beim letzten Rennen der Saison noch vollends das i-Tüpfelchen», sagte die Erstplatzierte lächelnd.

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